„Du bist einfach zu empfindlich“ – Hast Du diesen Satz vielleicht auch schon einmal gehört? Wir alle verarbeiten Geräusche, Gerüche und andere Umwelteinflüsse anders. Menschen, die ungewöhnlich stark auf Reize aus ihrem Umfeld reagieren, werden als hochsensibel bezeichnet.
In diesem Artikel erfährst Du, was Hochsensibilität ist, welche Erfahrung ich damit gemacht habe und welche Tipps ich Dir für den Alltag geben kann.
Was ist Hochsensibilität?
Ein hochsensibler Mensch reagiert stärker auf Reize aus dem Umfeld als „normal sensible“ Menschen. Um welche Reize es sich dabei handelt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. „Mir ist gerade alles ein bisschen zu viel“ – Dieser Satz beschreibt das Empfinden einer hochsensiblen Person wohl am besten.
Geräusche, Gerüche, Licht und andere Formen von Sinneseindrücken können bei hochsensiblen Personen ein verstärktes Erleben hervorrufen. Das führt oft zu Überforderung, in manchen Fällen aber sogar zu Schmerzen.
Hochsensibilität kann sich durch folgende Symptome äußern:
- intensivere Verarbeitung von Umwelteinflüssen
- stärkere emotionale Reaktionen (sowohl positiv als auch negativ)
- stärkere Wahrnehmung von feinen Unterschieden und Veränderungen
- niedrigere Toleranz gegenüber Schmerzen
- stärkere Aktivität des Nervensystems in Stresssituationen
Kurz gesagt: Eine hochsensible Person ist deutlich empfänglicher für äußere Reize.
Hochsensibilität ist keine Krankheit. Es ist vielmehr ein Persönlichkeitsmerkmal, weshalb es keine offizielle Diagnose dafür gibt. Mit unterschiedlichen Tests kannst Du aber herausfinden, ob Du hochsensibel bist.
Auch wenn hochsensible Menschen sich oft so fühlen, als wären sie „zu sensibel“, bringt die Hochsensibilität viele Stärken mit sich. Zum Beispiel haben hochsensible Menschen oft ein größeres Einfühlungsvermögen und ein sehr gutes Bewusstsein für ihr soziales Umfeld.
Meine Erfahrung mit der Hochsensibilität
Vielleicht weißt Du es schon: Ich bin selbst von Hochsensibilität betroffen. Meine Erfahrung damit möchte ich hier mit Dir teilen.
Woran ich bemerke, dass ich hochsensibel bin? Vor allem bin ich sehr lichtempfindlich und schnell gestresst von lauten Geräuschen. Oft fühlt sich das dann an wie eine Explosion im Kopf. Ich mache oft vieles gleichzeitig und lade mir manchmal zu viel Arbeit auf. Wie ich diese Herausforderungen für mich gelöst habe, erkläre ich Dir im nächsten Abschnitt.
Was ich an meiner Hochsensibilität aber sehr zu schätzen weiß: Ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis und durchschaue schnell, ob es jemand gut mit mir meint. Außerdem habe ich meistens alles um mich herum genau im Blick.
Wie ich mit meiner Hochsensibilität umgehe
Hochsensibilität kann sehr stressig sein. Umso wichtiger ist es für Betroffene, sich eine passende Umgebung zu schaffen und sich Unterstützung für stressige Situationen zu holen. Ich bin sehr dankbar dafür, erkannt zu haben, dass ich unter Hochsensibilität leide. Denn nur so kann ich entsprechend reagieren.
Ich habe selbst bemerkt, dass ich mir oft zu viel Arbeit vornehme. Inzwischen bin ich darin schon viel besser geworden und gebe einige Aufgaben an Mitarbeiterinnen ab. Das ist eine enorme Entlastung.
Außerdem achte ich darauf, immer wieder kleine Auszeiten in meinen Alltag einzubauen. In diesen bewussten Pausen konzentriere ich mich nur auf mich und meine eigenen Bedürfnisse. Dadurch bin ich deutlich besser gewappnet für stressige Situationen.
Für einen erholsamen Schlaf benötige ich komplette Dunkelheit. Da ich sehr lichtempfindlich bin, achte ich darauf, den Raum vor dem Schlafen wirklich gut abzudunkeln.
Mit ein paar kleinen Gewohnheiten und bewussten Auszeiten kann ich die Hochsensibilität gut in meinen Alltag integrieren.
Bist Du vielleicht selbst von Hochsensibilität betroffen? Schreibe mir deine Erfahrungen, Anregungen oder Fragen gerne per E-Mail an barbara@ganzheitliche-prophylaxe-akademie.de.
Denke ganzheitlich!
Deine Barbara